Dorfkirche Kirch Mummendorf
Malerisch thront die alte Backsteinkirche auf ihrem Hügel über den wildromantischen Wiesen der Stepenitz. Das Flüsschen schlängelt sich in seinem windungsreichen Tal durch Wald und Feld im angestammten Bett, das nie begradigt und verändert wurde. Wer von der Kirche aus den Blick über Fluss und Hügelkämme schweifen lässt, blickt auf zwei alte Länder hinab. Das Mummendorfer Kirchspiel vereinigte jahrhundertelang was politisch geteilt war: Die Dörfer westlich der Stepenitz gehörten zu Mecklenburg-Strelitz, die östlich gelegenen zu Mecklenburg-Schwerin.
Der ganze Innenraum ist schlicht und weiß getüncht. Zu den wenigen Stücken aus alter Zeit, die eine Umgestaltung der 1960er überlebten, gehört die Kanzel. Sie ist ein Werk der Spätrenaissance. Die Orgel mit ihrem klassizistischen Prospekt ist dagegen im Kern ein Instrument aus der Barockzeit. Ursprünglich stand sie in einem Lübecker Kaufmannshaus und kam 1794 nach Mummendorf. Der Taufstein stammt aus dem 19. Jahrhundert, das Kruzifix über dem Altar aus der Zeit um 1700. Künstler schätzen die Kirche wegen ihrer klaren, sehr guten Akustik.
Das hügelige, an zwei Seiten von einer alten Feldsteinmauer umgebene Gelände um die Kirche herum, diente bis ins 20. Jahrhundert als Friedhof. Nur ganz wenige der alten Grabsteine haben überdauert, aber die Atmosphäre romantischer und fast weltabgeschiedener Stille hat sich erhalten, so dass der Besucher seinen Gedanken gut in zweierlei Richtung ihren Lauf lassen kann: Memento mori! und Carpe diem!